Anspruchsvollere Fördermedien, sensiblere Prozesse, höhere Drücke und Temperaturen – speziell hierfür hat Feluwa die Doppel-Schlauchmembranpumpen entwickelt. Diese basiert auf der vor über 40 Jahren erstmals vorgestellten Schlauch-Membran-Kolbenpumpe.
Diese Konstruktion gewährleistet eine hermetische Trennung von Medium und Hydrauliksystem durch die Kombination der Flachmembrane mit einer zusätzlichen Schlauchmembrane. Das Fördermedium wird hier in einer geradlinigen Strömung durch die Schlauchmembrane geleitet und kommt lediglich mit dem Inneren der Schlauchmembrane und den Förderventilen in Berührung. So bestehen keinerlei Ablagerungsmöglichkeiten für Feststoffe, so dass die Lebensdauer der Schlauchmembrane im Vergleich zu anderen Lösungen sehr hoch ist. Selbst ein Versagen der Schlauchmembrane führt nicht unmittelbar zum Ausfall der Pumpe. Die konstruktive Sicherheit macht es möglich, den Betrieb quasi als Kolbenmembranpumpe bis zum nächsten geplanten Anlagenstillstand fortzusetzen.

Der tausendfach bewährten Schlauch-Membran-Kolbenpumpe folgte im nächsten Entwicklungsschritt die Multisafe Doppel-Schlauchmembranpumpe. Sie ist eine hermetisch dichte, oszillierende Verdrängerpumpe, deren Vorteile besonders bei der Förderung aggressiver und/oder abrasiver Flüssigkeiten und Schlämme unterschiedlicher Viskosität zur Geltung kommen.
Das Herz dieser Pumpe bilden zwei Schlauchmembranen, die ineinander angeordnet sind und das Fördermedium geradlinig umschließen. Gleichzeitig gewährleisten sie eine zweifache, hermetische Abtrennung zum hydraulischen Betätigungsfeld, so dass das Fördermedium auch bei Ausfall einer Schlauchmembrane nicht mit dem Pumpengehäuse in Berührung kommt. Die Schlauchmembranen werden vom Kolben über eine hydraulische Vorlageflüssigkeit aktiviert und machen im Takt des Pumpenhubes lediglich eine – mit einer Vene vergleichbare – Bewegung. Die Zahl der mediumberührten Teile ist auf ein Minimum reduziert.

Die hier integrierten Diagnosesysteme gewährleisten die permanente Zustandsüberwachung wichtiger Komponenten. So werden zum Beispiel die Schlauchmembranen über einen Drucksensor überwacht, der den Betreiber bei einem Schlauchmembran-Bruch in Sekundenbruchteilen informiert. Dank der zweiten, intakten Schlauchmembrane kann die Multisafe Doppel-Schlauchmembranpumpe in der Anlage zuverlässig weiter betrieben werden. Weiterhin werden die Förderventile über einen akustischen Sensor überwacht, der bereits in einem frühen Stadium Ventilverschleiß meldet. Beide Systeme übermitteln die Signale an die Feluwa-eigenen Kontrollsysteme – den Pump Condition Guard. Dieser ist in den Versionen Basic oder Smart verfügbar und erfüllt die Anforderung nach Industrie 4.0-fähiger Pumpensteuerung und Einbindung in übergeordnete digitalisierte Steuerungssysteme.
Durch eine elektronische Kurbelwellenkopplung können mehrere Pumpen in einer Einheit gesteuert und die resultierenden Pulsationen reduziert werden.
Die Multisafe-Technologie hat sich inzwischen hundertfach in vielfältigen Anwendungsbereichen im Energiesektor, in der Chemie, dem Bergbau und industriellen Anwendungen für aggressive und abrasive, teils toxische Medien, auch mit hoher Viskosität, bewährt.
Die bisher weltgrößte Doppel-Schlauchmembranpumpe ist in einer 5-köpfigen Quintuplex-Konfiguration ausgeführt. Diese Pumpe fördern großer Volumenströme bei niedrigster Pulsation.
Die Schlauchmembranen erreichen in der Praxis Standzeiten von bis zu zwei Jahren im kontinuierlichen Betrieb. Umgekehrt bietet die hermetische Trennung den Vorteil, sensible Flüssigkeiten, zum Beispiel im Lebensmittelbereich, kontaminationsfrei zu fördern – entsprechende Anforderungen an eine besonders reinigungsfreundliche, den Hygiene-Design-Ansprüchen gerecht werdende Konstruktion der medienberührten Bauteile können in das modulare System spielend integriert werden.